Bern – Das dritte Treffen des Runden Tisches zur Kostendämpfung fand in Bern statt. Teilgenommen haben erneut Vertreter der Kantone (GDK), der Ärzteschaft (FMH), der Spitäler (H+), der Krankenversicherer (prio.swiss), der Pharmaindustrie (scienceindustries), der Patientenorganisationen, der Wissenschaft sowie des Preisüberwachers.
In enger Zusammenarbeit und mit dem fundierten Know-How aus der jeweiligen Branche haben die Akteure seit November 2024 Massnahmen erarbeitet, um das Kostenwachstum im Gesundheitswesen zu bremsen. Dafür haben sie eine Expertengruppe eingesetzt, in der alle teilnehmenden Organisationen des Runden Tischs vertreten sind.
Grosses Einsparpotenzial durch Beseitigung von Fehlanreizen und Ineffizienzen
Mit den Massnahmen werden Fehlanreize und Ineffizienzen im Gesundheitssystem beseitigt, ohne medizinisch notwendige Leistungen zu kürzen. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider lobte die konstruktive Zusammenarbeit am Runden Tisch und die Erreichung des Sparziels von 303 Millionen Franken pro Jahr in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), rund 1 Prozent der Prämien. Die effektiven Einsparungen könnten höher ausfallen, da nicht
alle Massnahmen verlässlich geschätzt werden konnten.
Gestärkte Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbranche und Bund
Der Bundesrat hat Schritte unternommen, um den Kosten- und Prämienanstieg zu dämpfen. Am Runden Tisch entwickelten die Akteure die Massnahmen selbst, darunter:
• Senkung der Verwaltungskosten der Krankenversicherer um 2 Prozent (ca. 40 Millionen Franken).
• Förderung der Verschreibung von Generika und Biosimilars bei Erstverschreibungen.
• Unterstützung der Initiative «smarter medicine», die Fehl- und Überbehandlungen reduziert.
Die 12 Massnahmenfelder geniessen breite Unterstützung im Gesundheitswesen. Bereiche, die nicht am Runden Tisch vertreten sind, wurden konsultiert. So wurde eine Vertrauensbasis für die Arbeiten im nächsten Jahr geschaffen.
Weitere Massnahmen geplant
Das Massnahmenpapier umfasst kurz- und mittelfristig umsetzbare Massnahmen, die meist ohne Gesetzesänderung umgesetzt werden können. Das EDI kann gewisse Massnahmen per Verordnungsänderung umsetzen. Eine Expertengruppe begleitet und überwacht die Umsetzung. Die Bevölkerung konnte im Mai und Juni 2025 rund 7400 Vorschläge zur Kostendämpfung einreichen, z. B. zu Leistungsumfang OKP, Krankenversicherung, Spitälern, Medikamenten, Digitalisierung oder Prävention. Die Experten des Runden Tischs werden diese Eingaben analysieren und zielführende Vorschläge in ihre Arbeiten einfließen lassen.
Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern
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