Bern – Curafutura will nicht noch mehr Leistungen in die Grundversicherung aufnehmen. Das betont der Krankenkassenverband, weil die nationalrätliche Gesundheitskommission gleich zwei solcher Ausbau-Forderungen diskutiert und die Integration neuer Leistungen in die obligatorische Krankenpflegeversicherung OKP verlangt.
Curafutura hat dagegen grosse Vorbehalte. Der Katalog ist bereits voll ausgebaut. Ziel muss eine Entschlackung und nicht ein weiterer Ausbau sein, der letztlich bei den Prämien der Versicherten durchschlägt.
Eine Motion aus dem Ständerat hat zum Ziel, für Dolmetsch-Leistungen für Fremdsprachige im Gesundheitswesen eine nationale Vergütungspflicht einzuführen.
Auch wird in einer parlamentarischen Initiative aus den Reihen des Nationalrates verlangt, dass verschiedene Kosten für zahnärztliche Behandlungen wie etwa jene zur Prävention (regelmässige Kontrollen/Dentalhygiene) durch die OKP übernommen werden.
Vorstösse schiessen über das Ziel hinaus
Beide Vorstösse sind gut gemeint, doch schiessen sie über das Ziel hinaus. Nach Ansicht von curafutura muss es eine Grenze geben, wann die Verantwortung des Staates aufhört und dem Bürger die Selbstfinanzierung zugemutet werden kann. Schon heute gibt es de facto einen voll ausgebauten Leistungskatalog in der Grundversicherung, mit einer Abdeckung von fast 100 Prozent aller Leistungen.
Entsprechend seltsam mutet es an, wenn jeweils im Herbst rund um die Kommunikation der neuen Prämien die Rufe nach Reformen und sofort umzusetzenden Massnahmen gegen höhere Prämien sehr laut sind, «unter dem Jahr jedoch Begehrlichkeiten stattgegeben wird, die letztlich mit zur Prämienerhöhung beitragen, weil neue Leistungen auf Geheiss der Politik von der OKP übernommen werden», sagt Pius Zängerle, Direktor von curafutura. Was einmal im Katalog drin sei, sei nicht mehr rauszubringen. Umso wichtiger sei es, nicht laufend neue Massnahmen in den Leistungskatalog einzubauen.
Quelle: curafutura
Dieser Beitrag ist in der Dental Tribune Schweiz erschienen.
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